Sonnenstrahl
Kinder trauern wie Erwachsene so schwer, so lange und doch nicht gleich. Oft wird die Trauer nicht als solche erkannt, weil ihnen die Fähigkeit noch fehlt, sich sprachlich auszudrücken. Der Tod eines Nahestehenden ist für jedes Kind ein folgenschweres Ereignis. Durch den Verlust werden sie mit neuen Lebenssituationen konfrontiert.
Sie werden gezwungen, sich eine neue Position in ihrer Welt zu suchen und neue Rollen einzunehmen. In der Kindheit erlittene Verluste haben Einfluss auf die Entwicklung des Kindes. Oft versuchen sie durch das Verdrängen eigener Trauer ihre Familie zu schützen. Entwicklungsstörungen, psychische Auffälligkeiten oder verändertes Verhalten können die Folge sein. Kinder sollen erfahren und wissen, dass unser Leben sich wandelt, dass Abschied und Schmerz zu unser aller Leben gehört.
Durch Gespräche und kreatives Arbeiten soll den Kindern vermittelt werden, dass Trauer keine Krankheit, sondern eine natürliche Reaktion auf Verlust ist. Die Kinder sollen den Tod als einen Teil des Lebens begreifen, da der Tod zum Leben gehört. Sie erhalten Informationen und Antworten zum Thema Tod.
In der Gruppe wird gezeigt, dass sie mit ihren Gefühlen um den Verlust nicht alleine sind und auch andere Kinder den Tod erleben, also das gleiche Schicksal haben. Sie können erfahren, dass das Ausdrücken von Gefühlen in einer geschützten Gruppe guttut und Gefühle sich im Laufe der Zeit verändern.
Es geht darum, die Kinder zum Ausdruck ihrer Gedanken, Erinnerungen und Gefühle anzuregen. Sie lernen über den Verstorbenen zu sprechen. Auf spielerische und lockere Art an das Thema herangehen. Gemeinsam machen wir uns auf die Suche nach dem was uns gut tut, um besser mit unserer Wut, Angst und Traurigkeit umzugehen.
Miteinander wollen wir erzählen, malen, Erinnerungen austauschen und natürlich zusammenspielen. Die Kinder bekommen die Erlaubnis zum Fröhlichsein. Zeit und Umfang, Art und Intensität entscheiden die Kinder selbst.